Stabile Wälder im Klimawandel
Zukunftswald Breitenbrunn
Foto: Matthias Jantsch
„Waldumbau ist machbar, Nachbar!“ – Ein Folgeprojekt des AELF Roth-Weißenburg i.Bay.
In Anlehnung an die erfolgreichen Waldumbauprojekte in Rohr und Büchenbach-Walpersdorf wurde in Absprache zwischen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern und Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Roth-Weißenburg i.Bay. auch für den Bereich Breitenbrunn im Gemeindegebiet Offenhausen Landkreis Nürnberger Land ein solches Projektgebiet ausgewiesen. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung im November 2017 konnten bereits vereinzelt Mischbaumartengruppen auf der Fläche der Kirchenstiftung Offenhausen eingebracht werden. Aufgrund der folgenden Kalamitätsjahre mit großen Schadholzmengen und einem daraus resultierenden niedrigen Holzpreis, war eine reguläre Holzernte und somit die Vorbereitung von potenziellen Waldumbaufläche aus wirtschaftlicher Sicht für die Projektteilnehmer nicht tragbar. Durch die zwischenzeitliche Stabilisierung des Holzmarktes konnte das Waldumbauprojekt Breitenbrunn im Frühjahr 2021 wieder Fahrt aufnehmen.
Das Konzept hin zum erfolgreichen Waldumbau
Das Gemeinschaftsprojekt nimmt Fahrt auf
- Zum Jahresbeginn 2018 wurde im Kirchengemeindewald Offenhausen eine erste Durchforstung und das Anlegen eines Rückegassensystems zur Erschließung des Waldgrundstücks durchgeführt. Zusätzlich konnten im Bestand das Kronendach kleinflächig an mehreren Stellen geöffnet werden, um den im Anschluss dort gepflanzten klimastabilen Bäumchen genügend Licht und Wasser zur Verfügung zu stellen.
- Im Herbst 2018 wurden die entstandenen Bestandeslücken mit verschiedenen Mischbaumarten bepflanzt und mit Wuchshüllen geschützt. Unter anderem konnten Elsbeeren, Buchen, Tannen und Douglasien eingebracht werden.
- In den darauffolgenden Jahren kam es aus den bereits oben genannten Gründen im Gesamtprojekt zu einer „Umbaupause“.
- Im März 2021 konnte das Umbauprojekt wieder aufgenommen werden. Hierzu wurden direkt an den Kirchenwald angrenzende Waldbesitzer kontaktiert, um von dem hier entstandenen Umbaukern, die Verjüngungsflächen in den Kleinprivatwald zu erweitern.
- Bis zum April beteiligten sich bereits 8 Waldbesitzer mit einer Fläche von 15 Hektar an den Maßnahmen zum Waldumbau.
- Im Januar konnten auf allen Flächen der bis dahin beteiligten Waldbesitzer eine Durchforstung stattfinden. Neben einigen stabilisierenden Maßnahmen, wurden 7,2 Hektar für die spätere Bepflanzung mit klimatoleranten Baumarten vorbereitet.
- Im darauffolgenden März 2022 fand dann auf diesen Flächen eine Pflanzung statt. Hauptsächlich wurden junge Buchen gepflanzt. Wegen der hohen Stückzahl der Pflanzen und der Schwerpunktbejagung im Projektgebiet gelingt es in der Regel, den Rehwildverbiss an der Buche der nächsten Waldgeneration auch ohne einen teuren Wildschutzzaun auf ein waldbaulich erträgliches Maß zu reduzieren. Denn der Verbiss konzentriert sich bei großen, zusammenhängenden Kulturflächen nicht mehr nur auf einen Punkt, sondern verteilt sich auf der ganzen Fläche.