Rückblick
Waldumbau-Projekt bei Schwabach erfolgreich abgeschlossen

Die Teilnehmer beim Spatenstich im WaldZoombild vorhanden

Spatenstich im Wald

Die Temperaturen steigen – unsere heimischen Wälder leiden. Dieses Jahr wurde der seit 104 Jahren wärmste Februar verzeichnet und führt uns somit erneut und eindeutig vor Augen, wo die Klimareise der Zukunft hinführt. Auch an unseren Wäldern fährt dieser Zug nicht vorbei: Besonders auch der vermeintlich trockenresistenten, mittelfränkischen Kiefer setzten diese Veränderung mittlerweile vermehrt zu. Anders als bei der Fichte besteht jedoch keine akute Gefährdung durch bestandsgefährdende Schadinsekten. Es bleibt somit noch Zeit, voraushandelnd aktiv zu werden.

In den Wäldern westlich von Schwabach, im Bereich Oberbaimbach und Gustenfelden hat der Waldumbau schon eine längere Geschichte. Sowohl die Stadt Schwabach selbst als auch private Waldbesitzende mit Unterstützung der Bayerischen Forstverwaltung haben hier bereits in den vergangenen gut 15 Jahren wertvolle Arbeit für den Wald geleistet.

Das Waldumbau-Projekt „Baimbach“ stellt hier nun den Lückenschluss zwischen diesen Flächen dar: Auf rund 35 Hektar zusammenhängender Fläche konnten hier die Waldbestände einen Schritt näher an einen klimaresilienten Wald, bestehend aus überwiegend heimischen Baumarten, gebracht werden.

Folgende Leitziele gaben dem Projekt seinen Rahmen:

  • Enge Zusammenarbeit und Absprache mit den Waldbesitzenden in Hinblick auf deren Ziele und Rahmenbedingungen
  • Gemeinschaftlicher und zeitgleicher Umbau auf großer, zusammenhängender Fläche
  • Fester Einbezug der örtlichen Jägerschaft unter Berücksichtigung der Belange der Waldeigentümer und der Möglichkeiten der Jägerschaft
  • Verzicht auf den Bau von Kulturzäunen:
    • Hintergründe: Wildlebensraumerhalt, Wirtschaftlichkeit
    • Ermöglicht durch: hohe Pflanzenzahl, große und konzentrierte Fläche, Schwerpunktbejagung zum Erhalt seltener, heimischer Baumarten

Akteure

Große Projekte erfordern Teamarbeit und verschiedene Akteure:

  • Die Waldbesitzenden aus dem örtlichen Raum
    • Freie Entscheidung über Art und Umfang der Umbaumaßnahmen auf Ihren eigenen Flächen
  • Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Heideck-Schwabach
    • Vorbereitung der Waldbestände (Nachlichten) für die Eichen-Naturverjüngung und die zu pflanzenden Bäume
    • Vorbereitung und Koordination einer Verkehrssicherungsmaßnahme an der angrenzenden Staatsstraße
    • Abwicklung des Holzverkaufs für ihre Mitglieder
    • Beratung, Ansprechpartner vor Ort
  • Der Forstunternehmer Durst aus Alfershausen
    • Durchführung der Hiebsarbeiten, der Verkehrssicherungsmaßnahme sowie des Großteils der Pflanzarbeiten
  • Die Baumschule Gracklauer
    • Bereitstellung der Pflanzen
    • Durchführung eines Teils der Pflanzarbeiten
  • Die Bayerische Forstverwaltung vom AELF Roth-Weißenburg i.Bay.
    • Planung und Koordination des Umbauprojektes
    • Durchführung der Beratungen und Abwicklung des Fördergeschehens
    • Kulturplanung für die Waldbesitzenden
    • Öffentlichkeitsarbeit
Die Planungen des Waldumbauprojektes (WUP) begannen Anfang März 2023. Die Umsetzung des Projektes dauerte bis Dez. 2023/Jan. 2024 an. Diverse öffentlichkeitswirksame Maßnahmen begleiteten das Projekt. Besonders zu nennen ist dabei der Spatenstich mit Herrn Oberbürgermeister Reiß (Stadt Schwabach). Nur durch die vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit aller genannter Akteure konnte das Projekt zum Erfolg geführt werden.

Zahlen zu den Pflanzungen:

  • Ausgebrachte Pflanzen: 117.095
  • Ausgebrachte Pflanzenarten: 20
    • Laubholz: Rotbuche, Hainbuche, Winterlinde Edelkastanie, Elsbeere, Spitzahorn, Feldahorn, Vogelkirsche, Flatterulme Wildbirne, Wildapfel
    • Sträucher: Kornellkirsche, Schwarzer Holunder, Eingriffliger Weißdorn, Wolliger Schneeball

Ausblick

Der Erfolg dieses Projektes hat erneut einige wichtige Punkte verdeutlicht:

  1. Der pro-aktive Umbaubedarf in unseren heimischen Wäldern ist nach wie vor sehr hoch.
  2. Vorausschauender Waldumbau bedarf genauer Planung und Absprache, sowie kompetenter Akteure.
  3. Die Belange der natürlichen Verjüngung unserer seltenen heimischen Baumarten muss in Einklang mit den Belangen unserer örtlichen Jäger gebracht werden.
  4. Gemeinsam geht es am einfachsten.