Biodiversität
Grünlandflächen im Nürnberger Land besonders artenreich

Ein Mann steht in einer Wiese und fotografiert Pflanzen mit dem Handy

Viele Grünlandflächen im Landkreis Nürnberger Land können als besonders artenreich eingestuft werden. Dies stellte Fachberater Ludwig Prey vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i.Bay. (AELF) bei einer Schulung für Landwirte im Juni 2024 in Förrenbach fest.

Als artenreich gilt Grünland dann, wenn mindestens 4 von 36 typischen Zeigerpflanzen vorgefunden werden. Auf solchen Flächen können dann nach Erhebungen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft viele weitere ökologisch wertvolle Grünlandpflanzen vorgefunden werden. Für viele Insekten bieten diese Pflanzen Nahrungsangebot und Lebensraum.

Prey erläuterte die Bedeutung, die Standortansprüche sowie die Inhaltsstoffe dieser Pflanzen. Viele von ihnen haben gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe oder können auch als Gewürzpflanzen verwendet werden.

FAL-BY-App

Als Bestimmungshilfe und Möglichkeit zum Nachweis kann die FAL-BY-App verwendet werden. Informationen zum Einsatz dieser Foto-App gaben Peter Höllerer und Erwin Schnitzlein, die ebenfalls am AELF tätig sind. Im Anschluss konnten die Teilnehmer die Bestimmung der Kennarten auch unter Anwendung der FAL-BY-App auf mehreren Grünlandflächen testen.

3.300 Feldstücke artenreich

Im Landkreis fallen mehr als 3.300 Feldstücke unter die Kategorie artenreiches Grünland. Der Landkreis ist damit ein Hot-Spot der Biodiversität. So sind im Landkreis die ambitionierten Vorgaben des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" bereits weitgehend erreicht.

Folgende Ergebnisse belegen die Bereitschaft der im Landkreis wirtschaftenden Landwirte, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen:

  • In den vergangenen 3 Jahren wurden über 1.100 Streuobstbäume neu gepflanzt.
  • Statt der angestrebten 10 % der Grünlandflächen, die erst nach dem 15. Juni frühestens gemäht werden sollen, wird dies im Landkreis bereits auf 14 % der Fläche praktiziert.
  • Aktuell werden 18,8% der landwirtschaftlich genutzten Fläche ökologisch bewirtschaftet. Damit scheint die Zielmarke von 20% bis 2025 auch in greifbarer Nähe.