Düngung und gesetzliche Grundlagen

Traktor mit Güllefass bei bodennaher Gülleausbringung auf Grünland

Neben der Düngeverordnung (DüV) sind für bestimmte Betriebe zusätzliche Vorgaben zum Inverkehrbringen von Wirtschaftsdüngern oder zur Erstellung einer betrieblichen Stoffstrombilanz relevant. In roten und gelben Gebieten sind zusätzlich Maßnahmen bei der Landbewirtschaftung zu beachten.

Ausführliche Informationen stehen unter den angegebenen Links auf den Internetseiten der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zur Verfügung.

Aktuelles aus der L2.2 im Februar

Erst rechnen, dann düngen - wie jedes Jahr steht im Winter die Düngeplanung an
Jeder Pflanzenbestand hat seinen individuellen Nährstoffbedarf. Stickstoff ist der Nährstoff mit den größten Ertrags- und Qualitätseinflüssen. Aber er kann neben Phosphat auch schnell zu einem Umweltproblem werden. Für eine wirtschaftliche und umweltverträgliche Pflanzenproduktion ist daher eine von der Menge und vom Zeitpunkt optimale Stickstoff- und Phosphatdüngung notwendig. Die DüV schreibt vor der ersten Aufbringung dieser Nährstoffe eine schriftliche Düngebedarfsermittlung vor.
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft stellt kostenlose EDV-Programme für die Düngebedarfsermittlung zur Verfügung. Mittels des Onlineprogramms "LfL Düngebedarf" ist eine schriftliche Düngebedarfsermittlung möglich. Neben Stickstoff kann hier auch die Düngung mit Phosphat und Kali geplant werden. Der Ausdruck der Düngebedarfsermittlung dient als Nachweis bei einer Betriebskontrolle. Die Flächendaten können automatisch aus iBalis geladen werden. Zudem kann auf den Ackerschlägen der Nmin-Wert simuliert werden und nach der Düngung die ausgebrachte Düngegabe dokumentiert und aufsummiert werden.
Zudem gibt das Programm Hinweise, wie Betriebe mit roten Flächen ihre Anbau- und Düngeplanung optimieren können. Das Programm ist rechtssicher und erfüllt die Aufzeichnungspflichten nach DüV. Bedenken Sie bitte bei der Düngemaßnahme im zeitigen Frühjahr, dass eine Düngung (auch Mist und Kompost) auf tiefgefrorenem Boden nicht zulässig ist. Der Boden muss tagsüber mindestens bis in eine Tiefe von 20 cm auftauen! In der Praxis kann also ein leichter Frost in der Nacht zum Befahren der Flächen genutzt werden, wenn am Tag dann wieder Temperaturen über 0°C zum Auftauen des Bodens führen! Um diese Sonder-regelung auch zukünftig weiterhin nutzen zu können, bitten wir eindringlich um Einhaltung dieser Vorgaben! Damit soll gewährleistet werden, dass die Düngemittel durch den Boden bestmöglich aufgenommen werden. Dazu ist es zudem nötig, dass der Boden nicht überschwemmt, wassergesättigt oder schneebedeckt ist. Bei schneebedecktem Boden ist, unabhängig von der Schneehöhe, eine Düngung generell verboten. Bei teilweise schneebedeckten Feldstücken darf nur der eindeutig nicht schneebedeckte Teil gedüngt werden.
Damit bei der Düngung und den geltenden Vorschriften nicht der Überblick verloren geht, findet man auf der folgenden Internetseite eine Checkliste was bei der Düngung beachtet werden muss.

Verschiebung der Sperrfrist 2024/25

Verschiebung der Sperrfrist auf Grünland und mehrjährigem Feldfutterbau
Die Sperrfrist für die Aufbringung von Düngemitteln mit wesentlichen Gehalten an Stickstoff, ausgenommen Festmist von Huftieren oder Klauentieren oder Komposte, wird abweichend von § 6 Abs. 8 Satz 1 Nr. 2 Düngeverordnung auf Grünland, Dauergrünland und Ackerland mit mehrjährigem Feldfutterbau bei einer Aussaat bis zum Ablauf des 15. Mai 2024 wie folgt verschoben:

Stadt Erlangen und Landkreis Erlangen-Höchstadt, Stadt und Landkreis Fürth, Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Landkreis Roth, Stadt Schwabach, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Flächen außerhalb von Roten Gebieten:
Verschiebung um 2 Wochen
15. November 2024 bis Ablauf des 14. Februar 2025

Flächen in Roten Gebieten:
Verschiebung um 4 Wochen
29. Oktober 2024 bis Ablauf des 28. Februar 2025

Stadt und Landkreis Ansbach, Stadt Nürnberg, Landkreis Nürnberger Land

Flächen außerhalb von Roten Gebieten:
Verschiebung um 4 Wochen
29. November 2024 bis Ablauf des 28. Februar 2025

Flächen in Roten Gebieten:
Verschiebung um 4 Wochen
29. Oktober 2024 bis Ablauf des 28. Februar 2025

Im Übrigen bleiben die Bestimmungen der Düngeverordnung unberührt. Dies gilt insbesondere für das Verbot, Düngemittel auf überschwemmten, wassergesättigten, gefrorenen oder mit Schnee bedeckten Boden aufzubringen, sowie für die Einhaltung der N-Obergrenzen.

Die Sperrfristen, die für die Flächen in Wasserschutzgebieten in der jeweils gültigen Fassung der Wasserschutzgebietsverordnung vorgegeben sind, sind weiter zu beachten.

Weitere Hinweise

Für die zu beachtende Sperrfrist ist die Lage der Fläche und nicht der Betriebssitz maßgeblich.

Das Aufbringverbot während der Sperrfrist gilt für organische und mineralische Düngemittel mit wesentlichem N-Gehalt (> 1,5 % in der TM), ausgenommen Festmist von Huf- oder Klauentieren und Kompost, also z. B. für Gülle, Jauche, flüssigen oder festen Gärrest und auch für Mineraldünger.

Es ergeht der deutliche Hinweis, dass im Zeitraum vom 1. September bis zum Beginn der Sperrfrist eine Begrenzung auf max. 80 kg Gesamt-N/ha (in „Roten Gebieten“: max. 60 kg Gesamt-N/ha) über flüssige organische oder organisch-mineralische Düngemittel mit wesentlichem Gehalt an verfügbarem N oder Ammonium-N gilt. Nach dem letzten Schnitt im Herbst dürfen – unter Beachtung der vorgenannten Grenzen – max. 30 kg Ammonium-N/ha oder 60 kg Gesamt-N/ha über flüssige organische oder organisch-mineralische Düngemittel aufgebracht werden, die dann bei der nächsten Düngeplanung wie eine Frühjahrsgabe angerechnet werden.

Die detaillierten Hinweise und aktuellen Vorgaben finden Sie auf der Internetseite der LfL

Düngung und gesetzliche Grundlagen - LfL Externer Link

Sperrfristprogramm – in welchen Zeiträumen ist Düngen verboten?

Die Sperrfristen gelten für alle Dünger mit wesentlichen Gehalten an Stickstoff oder Phosphat. Die Excel-Anwendung "Sperrfristprogramm" der LfL zeigt in Abhängigkeit der angebauten Kultur und der Gebietskulisse, ob die Fläche im Sommer/Herbst noch gedüngt werden darf.

Sperrfristprogramm - LfL Externer Link