Naturverjüngung in den Wäldern rund um Roth zeigt ihre Klimaresistenz
Leuchtendes Grün zwischen viel Braun: Kleine Eichen trotzen der Hitze
Zoombild vorhanden
Abteilungsleiterin Elena Falk (l.) und Nina Macher begutachten die Eichen.
Dass die Hitze unseren Wäldern sehr zu schaffen macht, ist derzeit ein Dauerthema in den Nachrichten. Doch nicht allen Bäumen geht es schlecht – im Wald zwischen Mildach und Haubenhof blitzen viele kleine, grünbelaubte Eichen aus dem vertrockneten, braunen Heidelbeerkraut hervor. Ein deutliches Zeichen, dass diese Baumart genau die richtige für die steigenden Temperaturen ist.
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i.Bay. (AELF) ist begeistert von der vitalen Naturverjüngung, macht aber gleichzeitig nochmals auf den nötigen Schutz der Bäume aufmerksam.
Trockenheit, Brände, Käferbefall – vieles macht den heimischen Wäldern derzeit zu schaffen, vor allem jedoch der mangelnde Regen. Die Kiefernwälder der Region sind derzeit besonders von einer Farbe geprägt – braun. Das Beerkraut, das den überwiegenden Teil des Waldbodens bedeckt, ist stark vertrocknet, an vielen Bäumen hängt schon gelbes Laub – fast wie im Herbst. Genau jetzt zeigt sich die Dringlichkeit den Wald durch Anbau klimaresistenter Baumarten fit für die Zukunft zu machen – allerdings leiden gerade auch junge Pflanzungen unter der Dürre.
Frisch gepflanzte Bäume müssen erst Wurzeln am neuen Standort bilden – hier ist die etablierte Naturverjüngung eindeutig im Vorteil: Zwischen dem vielen Braun zeigt sich das grüne, gesunde Laub der jungen Naturverjüngungseichen noch viel deutlicher. Diese Bäume halten die Trockenheit und Hitze sichtlich besser aus als beispielsweise die Kiefern und Sträucher am Waldboden.
Bäume brauchen Schutz
Damit aus der üppig vorhandenen Naturverjüngung eine neue Waldgeneration aufwachsen kann, bedarf es allerdings eines angepassten Schalenwildbestandes. Denn gerade das heimische Rehwild ernährt sich von den jungen Bäumen und schädigt diese durch sogenannten Verbiss. Junge Bäume können einen gewissen Verbissanteil gut wegstecken, je höher jedoch der Schalenwildbestand, umso stärker wirkt sich der Verbiss negativ auf die neue Waldgeneration aus. Hier kommt es zu Wuchsverzögerungen bis hin zum Absterben der Sämlinge. Ohne Hilfe können oftmals nur sehr wenige der kleinen Bäume aus der Verbisszone des Wilds herauswachsen. Dies jedoch sollte vor dem Hintergrund des Klimawandels das Ziel aller Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen gemeinsam mit ihrer Jägerschaft sein. Durch die Vermehrung von Laubbäumen in den Wäldern verändert sich dort neben dem Klima und das Nahrungsangebot für Wildtiere. „Die derzeit sichtbare Vitalität der Eichen-Naturverjüngung freut uns sehr und zeigt die große Bedeutung dieser heimischen Baumart für den Waldumbau.“, so Elena Falk, Abteilungsleiterin im Bereich Forsten am AELF.