Vorangegangene Maßnahmen
Über eine kontinuierliche und mäßige Durchforstung konnten im vorliegenden Bestand stabile und vitale Kiefern erzeugt werden. Im Gegensatz dazu bilden die Kiefern in den häufig zu dicht stehenden Kiefernbeständen nur kleine Kronen und sehr schlanke Stämme aus, trotz ihr sehr hohen Alters. Solche Kiefern sind in der Jugend schneebruchgefährdet, treten in starke Konkurrenz zueinander und zeigen weniger Zuwachs.
Die Naturverjüngung der Eiche hat sich hier nach und nach eingestellt und ist auf den Eichelhäher zurückzuführen. Um neben der Eiche eine weitere klimatolerante Baumart einzubringen und ihr zudem einen so genannten dienenden „Nebenbestand“ zu geben, wurde 2019 auf dem nährstoffarmen Boden hier die Rotbuche gepflanzt. Die Buche ist als ökologische Beimischung und als dienende Baumart zur Eiche gut geeignet. Der Pflanzabstand wurde mit 3 x 3 Metern weit gewählt, um unnötige Kulturkosten zu sparen.
Besonderheit
Die Nähe zum Staatswald und die somit gute Jagdsituation war hier der Schlüssel zum Erfolg. Nur mit einem so gut angepassten und somit gesunden Schalenwildbestand konnte sich die Eichenverjüngung ohne teuren Zaun etablieren und auch überhaupt entwickeln. Die Buchenergänzungspflanzung dient in erster Linie dazu, durch seitliche Beschattung den Eichen bessere Stammqualitäten zu ermöglichen. Weiterhin gilt die Rotbuche als eine anspruchslose, heimische Baumart, die auch mit dem Klimawandel gut zurechtkommen wird. Darüber hinaus stellt sich der Effekt eines Mischwaldes ein: er streut und senkt in Zeiten der Klimaerwärmung das Betriebsrisiko. Die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Baumarten mit dem Klimawandel nicht zurechtkommen, ist somit eher gering..
Anfahrt
Von Lauf kommend Richtung Ottensoos (Ottensooser Straße) halten. Nach ca. 1 km rechts durch die Bahnunterführung Richtung Schönberg fahren. Nach etwa 600 Metern, kurz bevor die Wiese beginnt, befindet sich der Musterbestand links.
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Vorangegangene Maßnahmen
Die Waldbesitzer begründeten die Erstaufforstung über eine Eichensaat (1.700 kg Eicheln für 2,5 Hektar). Der Boden wurde zu diesem Zweck mit einer Fräse am Ackerschlepper im Abstand von 1,20 Metern in Reihen bearbeitet. Es wurde darauf geachtet, die Eicheln nicht zu tief (2-5 Centimeter) einzuarbeiten. Zum Schutz vor Schalenwild musste man einen Zaun aufstellen. Neben einer Mäusebekämpfung wurden die Jungpflanzen auch vor dem Überwachsen mit Begleitvegetation geschützt. Hierzu wurden die am schlimmsten betroffenen Bereiche mit dem Freischneider von Gras befreit.
Als die Jungeichen etwa 1,5 - 2 Meter Höhe erreicht hatten, wurde ein so genannter „Zwieselschnitt“ durchgeführt. Ausgefallene Eichen wurden mit Rotbuchen Bergahorn und Tannen ersetzt. Die restlichen Mischbaumarten (Kirsche, Walnuss, Esche) sind von selbst aufgegangen.
Ab einem Bestandsalter von etwa 10 Jahren wurden einzelne grobe Vorwüchse („Protzen“) entnommen. Auch begann man eine moderate Pflege zugunsten gut geformter Eichen. Beim Ahorn und den Kirschen wurden etwas mehr Konkurrenten (1-3) entnommen – hier besteht nicht die Gefahr einer Wasserreiserbildung am besonnten Stamm wie bei der Eiche. Bis ins Jahr 2016 hat man die vitalsten Bäume Stück für Stück auf 8 Meter Schaftlänge geastet. 2018 fand die Anlage der ersten Rückegassen statt.
Besonderheit
Zu beachten:
Bevor eine Erstaufforstung durchgeführt werden kann, muss eine Erlaubnis bei der zuständigen unteren Forstbehörde (AELF) beantragt werden.
Viele Waldbauliche Maßnahmen, wie die Begründung oder Pflege Ihres Waldes können über die Forstverwaltung finanziell gefördert werden. Ihre örtlich zuständigen Revierleitenden der Forstverwaltung beraten Sie gerne.
Anfahrt
Die Erstaufforstung befindet sich von Offenhausen (Nürnberger Land) in Richtung Schrotsdorf auf östlicher (linker) Seite der Landstraße (Lau 5). Zwischen Hallershof und Schrotsdorf geht ein ausgebauter Feldweg von der Landstraße Richtung Wald ab. Diesem 400 Meter bis zum Beispielbestand in einer Linkskurve folgen.
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Vorangegangene Maßnahmen
Vor Beginn der Pflanzmaßnahmen musste ein Wildschutzzaun aufgestellt werden. Im ersten Jahr der Kultur wurde eine Mäusebekämpfung zum Schutz vor Fraßschäden an den Wurzeln durchgeführt und Teile der Fläche ausgemäht (Begleitwuchsregulierung). Im dritten Jahr hat die Familie nicht angewachsene Pflanzen ersetzt. Sonstige Eingriffe beschränkten sich dann auf die Entnahme einzelner vorwüchsiger, krummer Bäumchen (so genannter „Protzen“).
Die Eiche braucht zunächst sehr dichte Bestände, um gerade und feinastig aufzuwachsen. Dabei darf aber auch das Licht von oben nicht fehlen, denn sie ist eine ausgeprägt Lichtbaumart.
Damit jeder „Zielbaum“ zukünftig optimal gepflegt wird, wurde anschließend alle 7-10 Meter die jeweils beste Eiche farbig markiert. Diese vitalen, geraden und geringastigen Eichen wurden daraufhin etwa alle 3 Jahre von einem Konkurrenten, der in die Krone des Zielbaumes einwächst und dort stört, befreit. In den Bereichen zwischen den Zielbäumen finden keine Maßnahmen statt.
Besonderheit
Oft wird zu wenig Nebenbestand gepflanzt und die Aufgabe der Stammbeschattung der Eiche kann auf längere Sicht nicht gewährleistet werden. In diesem Beispiel wurden Eiche und Nebenbestand in einem Verhältnis von 1:1 gepflanzt. Die ständige Arbeit ausschließlich am Zielbaum verhindert, dass der Nebenbestand zu viel Licht bekommt, da dieser sonst über die Eichen wachsen würde und entnommen werden müsste.
Anfahrt
Der Musterbestand befindet sich von Heideck (Selingstadt) kommend Richtung Alfershausen im Waldgebiet Thann. Vor dem Waldstück rechter Hand kann am Feldweg an der Wiese geparkt werden. Dem Forstweg bis zur Linkskurve folgen. Hier geht ein Rückeweg geradewegs zum Bestand. Dieser befindet sich nach 160 Metern rechts.
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Vorangegangene Maßnahmen
Nach der Dickungsphase (bis ca. 12 Meter Höhe) wurden die besten Bestandsglieder kontinuierlich durch Herausnahme von Hainbuchen gefördert. Alle 5 Jahre wurden ein bis zwei Konkurrenten je qualitativ hochwertigem Baum („Zielbaum“) entfernt. Es wurden nicht zu viel Bedränger auf einmal entfernt, da sonst die Gefahr von Wasserreiserbildung bestanden hätte. Eichen bilden diese aus, wenn der Stamm nicht mehr beschattet wird und zu viel Licht bekommt. Äste und Wasserreiser vermindern die Holzqualität.
Eine gewisse Kronenspannung muss zudem erhalten bleiben, solange die gewünschte astfreie Stammlänge noch nicht erreicht ist (etwa 1/3 der Endhöhe des Baumes). Ein Mindestabstand der Zielbäume von 8 - 12 Metern sollte nicht unterschritten werden. In den Feldern zwischen den Zielbäumen finden keine Maßnahmen statt. Nachdem die Astreinigung vollzogen ist (ca. 6 - 9 Meter Schaftlänge), werden alle 5-10 Jahre ein bis zwei Bedränger je Zielbaum entnommen.
Besonderheit
Der sehr füllige Nebenbestand aus Naturverjüngung der Hainbuche ist hier ein großer Vorteil. Er besteht darin, dass der wertvolle Eichenstamm von Beginn an wenig Licht bekommt. So ist es möglich, sehr astreine Eichenstämme heranwachsen zu lassen – denn fehlerloses Holz ist besonders gefragt!
Auch die Tatsache, dass vergleichsweise wenige Eichen in direkter Konkurrenz zueinander stehen, ist für die Kronenentwicklung förderlich. Schnelles Durchmesserwachstum wird so durch eine große Krone ermöglicht: stehen viele Bäume dicht aneinander, können sie nur in die Höhe wachsen, bleiben aber schmal – steht hingegen ausreichend Platz zur Verfügung, können auch starke Kronen ausgebildet werden, was sich direkt in einem höherem Dickenzuwachs niederschlägt.
Anfahrt
Fahren Sie von Spalt in Richtung Absberg, dann an Stockheim vorbei. Gleich danach auf rechter Seite biegen Sie in den Feldweg ein. Hier kann am Rand geparkt werden. Laufen Sie über die Wiese, wie in der Skizze mit braun dargestellt. In blau der vorgestellte Wald. Der Großteil der Eichen konzertiert sich auf die Hangseite des Bestandes, am Oberhang finden sich hauptsächlich Hainbuchen.
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Vorangegangene Maßnahmen
Die besten und vitalsten Bäume wurden seit 1980 stetig von den ärgsten Konkurrenten befreit. Diese permanente, aber leichte Förderung der „Zielbäume“ verursacht einen gleichmäßigen Jahrringaufbau, der die Holzeigenschaften verbessert. Der Unterstand (jüngere und schwächere Bäume) wurde zugunsten einer besseren Astreinigung der Eichenstämme belassen. Die permanente Beschattung der Eichenstämme fördert das Wachstum astreinen Stammholzes.
Besonderheit
Eiche wird schon seit einigen Jahren auf dem Holzmarkt sehr gut und mit hohen Preisen nachgefragt. Auch nicht ganz perfekte Stämme erzielen sehr gute Preise. Die teils gute bis sehr gute Qualität der Eichenstämme ist auf den ehemaligen Fichtennebenbestand zurückzuführen. Die jüngeren Fichten wuchsen als Naturverjüngung unter den älteren Eichen empor. Die Eichenstämme wurden durch die kleineren Fichten beschattet. Ungewollte Äste am Eichenstamm wurden so ausgedunkelt und starben frühzeitig ab. Fichten, die in die Eichenkrone hineinwuchsen wurden entfernt, um den Eichen Platz und Licht zu geben. Mit breiten, vitalen Kronen und zeitgleich beschatteten Stämmen lassen sich vergleichsweise schnell (in 80 bis 120 Jahren) qualitativ hochwertige und ausreichend starke Stämme erziehen.
Anfahrt
Gleich nach Alfershausen (Richtung Thalmässing) befindet sich auf der rechten Seite vor der Kläranlage ein Feldweg Richtung Süden. Diesem folgen Sie etwa 1 km bis zum Wald. Hier bitte parken. Nehmen Sie den mittleren Forstweg in den Wald und folgen ihm 300 Meter, dann rechts halten. Nach 200 Metern befindet sich der Musterbestand rechts.
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Vorangegangene Maßnahmen
Der Bestand wurde zu Beginn erst als Mittelwald bewirtschaftet. Das heiß, in 30-jährigem Intervall wurde das Unterholz aus Hainbuche (heutiger Nebenbestand) als Brennholz geerntet. Die Eichen blieben zum Ausreifen stehen. Die Hainbuchen bildeten Stockausschläge und trieben erneut aus den Wurzelstöcken aus. Die Eichenstämme wurden so permanent durch das Hainbuchenunterholz beschattet und bildeten astfreies, wertvolles Stammholz. In den letzten 40 Jahren wurden zwei Zielstamm-orientierte Durchforstungen durchgeführt. Dabei wurden die wertvollsten und vitalsten Eichen von den jeweils stärksten Konkurrenten befreit.
Besonderheit
Schon im Mittelalter haben sich die Menschen über das Unter- und Hauptholz der Mittelwälder mit Energie- und Bauholz versorgt. Die Form der Mittelwaldbewirtschaftung hat im letzten Jahrhundert stark an Bedeutung verloren. Nur noch 1 % Bayerns Wälder sind als Mittelwälder erhalten geblieben. Diese Art der sehr aktiven Waldbewirtschaftung bewirkt vielfältige, strukturreiche Wälder und erzeugt einen der artenreichsten Waldlebensräume. Durch die wiederkehrende Entnahme des kompletten Unterholzes entsteht ein heller und warmer Lebensraum, der so von seltenen Tier- und Pflanzenarten besiedelt werden kann.
Anfahrt
Der Musterbestand befindet sich im Norden von Altensittenbach (Hersbruck), bzw. westlich von Kühnhofen. Nehmen Sie nach dem Altensittenbacher Ortsausgang auf der Kühnhofener Str. die erste Abzweigung links zur Gaststätte Fuchsau. An der Fuchsau bitte parken. Folgen Sie dem Forstweg etwa 500 Meter bis zum Musterbestand auf der rechten Seite.
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Bestandesbeschreibung
Der Bestand erstreckt sich über ca. 1,98 Hektar. Es handelt sich um einen Laubmischwald mit einzelnen Waldkiefern und Fichten. Zu den hier auftretenden heimischen Laubbaumarten, unter anderem Traubeneiche, Rotbuche und Hainbuche, kommt hier die amerikanische Roteiche vor. Gerade die Roteiche weist hier bereits hohe Stammqualitäten auf und ist für diese Region in dieser Altersstruktur (45-70 Jahre) eine absolute Seltenheit.
Der Bestand ist punktuell bereits mit Bergahorn und einzelnen Hainbuchen vorausverjüngt. Aufgrund des hohen Laubholzanteils ist der Bestand bereits mit stehendem und liegendem Totholz angereichert und somit ist ihm hier eine hohe ökologische Funktion anzurechnen. Der Wald ist gemeinsam mit den umliegenden Beständen als Erholungswald der Intensitätsstufe 1 eingeordnet.
Vorangegangene Maßnahmen
Die Trockenheit und Borkenkäferbefälle der letzten Jahre führten zur nahezu gänzlichen Entnahme der Fichten. Ebenso mussten vereinzelt geschädigte Kiefern mit Trockenschäden entnommen werden. Um im Gesamtbestand mehr Platz für Kronen einiger vitaler Laubbäme zu schaffen, wurde vorsichtig mit einzelnen Pflegemaßnahmen eingegriffen.
Zukünftige Maßnahmen
In den nächsten Jahren ist davon auszugehen, dass sich die Fichten und Kiefern gänzlich aus dem Bestandesbild verabschieden werden. Infolgedessen werden vereinzelt Waldschutzeingriffe nötig sein. Weiterhin werden auch wieder Pflegeeingriffe im Laubholz durchgeführt, um vitale, stabilisierende Baumkronen zu erziehen.
Anfahrt
Von Oberhöhberg Richtung Haundorf kommend, bevor man in den Wald einfährt (ca. 700 Meter westlich von Oberhöhberg), an der linken Waldrandkante nach ca. 20 Metern gelegen. Etwa 20 Meter auf der gegenüber liegender Straßenseite findet sich ein kleiner Parkplatz.
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Vorangegangene Maßnahmen
Im Winter 2011/2012 wurde die Kiefer hier kräftig durchforstet und im Frühjahr 2012 mit Traubeneiche im Pflanzverband 1,8 x 1 Meter und mit Roteiche im Pflanzverband 2 x 1,3 Meter unterpflanzt, jeweils mit Hainbuchen-Nebenbestand, jede 10. Pflanze. Zum Schutz vor Wildschäden musste hier ein Zaun errichtet werden.
Besonderheiten
Bei der Maßnahme wurde besonderes Augenmerk auf die Anlage der Feinerschließung und der Kultur gelegt:
- Systematisch angelegte Rückegassen im Abstand von ca. 35 m.
- Keine Bepflanzung von 5 Meter breiten Fällstreifen entlang der Rückegassen und der parallel verlaufenden Zaunlinien. Bei späteren Holzerntemaßnahmen können somit die Kronen der Kiefern auf die Rückegassen und die Fällstreifen geworfen und so Schäden an der Kultur und dem Zaun vermieden werden.
- Einbau von Zauntoren am Anfang und Ende jeder Rückegasse, um den Ab- und Aufbau des Zauns bei zukünftigen Nachlichtungshieben zu vermeiden.
Durch die begleitende Bodenverwundung bei der Holzernte konnte sich außerdem Kiefern-Naturverjüngung ansamen, die auf diese Weise ihre Beteiligung an der Folgegeneration findet.
Zukünftige Maßnahmen
In Zukunft wird man über den Voranbauten im Altbestand nachlichten – sowohl um die Kronen der Kiefer gesund und leistungsfähig zu halten als auch um für die Eichen-Vorbauten stets die besten Wuchsbedingungen gewährleisten zu können. Da bei der Pflanzung auf eine durchdachte Planung gesetzt wurde, kann hier problemlos weiter geerntet werden, ohne die Eichen-Kultur dabei zu beschädigen.
Der Wald wurde hier durch die Beteiligung von Laubholz aufgewertet, damit in der folgenden Generation mit einer Mischung aus Eiche, Kiefer und Hainbuche weitergearbeitet werden kann. Sowohl das ökologische als auch das finanzielle Risiko wird dadurch auf mehrere Baumarten verteilt und ein stabiler Mischbestand geschaffen.
Anfahrt
Auf der Stirner Straße von Pleinfeld Richtung Stirn rechts abbiegen Richtung Gunzenhausen. Nach ca. 350 Metern links in einen Feldweg fahren bis zum Hinweisschild am Waldrand. Dort dem Erdweg folgen bis auf der rechten Seite im Bestand die Schautafel steht.
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Bestandesbeschreibung
Bei dem vorliegendem Eichenbestand handelt aus sich um eine 50 – 60-jährige Kultur, welche aus Saat hervorgegangen ist. Auf einem Hektar Fläche, hier im Stadtwald Greding, finden sich etwa 200 Baum-Individuen, der Großteil davon sind Zerreichen, eine mediterrane Baumart. Der Bestand ist zusätzlich durchsetzt mit Linden, Buchen, einzelnen Kiefern und Lärchen, schwächelnden Fichten, sowie auch der heimischen Traubeneiche an den Bestandesrändern. Die Zerreichen weisen eine gute Vitalität auf, die Stabilität der einzelnen Bäume sowie des Bestands insgesamt ist ebenso als gut einzuschätzen. Lediglich die Qualitäten der Zerreiche weisen teilweise Mängel auf, zu erkennen an Wasserreisern, die sich auf Grund starker Sonneneinstrahlung am Stamm gebildet haben.
Auf der südlichsten Teilfläche (ohne Zaun) finden sich jedoch einzelne qualitativ gut bis sehr gut ausgeprägte Individuen. Der Bestand stock auf dem südlichen Zipfel eines vorgeschichtlichen Bestattungsplatzes mit überwiegend verebneten Grabhügeln.
Die Eichenflächen wurden zum Großteil umzäunt, dies soll dafür sorgen, dass hier, in einem Bereich mit hoher Verbissbelastung, eine neue Baumgeneration aus Naturverjüngung entstehen kann.
Besonderheiten
Im Rahmen einer Masterarbeit der Technischen Universität München (TUM) wurden im Jahr 2022 15 der ca. 200 Individuen mittels sogenannter Kernbohrungen beprobt. Durch den Vergleich mit Bohrungen aus anderen Zerreichenbeständen in Bayern konnten unter anderem neue Erkenntnisse über die Reaktion der Zerreiche auf längere Trockenperioden gewonnen werden.
Es hat sich gezeigt, dass die Zerreiche, im Vergleich zur heimischen Traubeneiche, sensibel auf Witterungs- und Klimaveränderungen reagiert. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass sie im Verlauf anhaltender Trockenperioden zunächst ihr Wachstum auf ein Mindestmaß begrenzt, um nicht unnötig geschwächt zu werden. Ist die Trockenperiode vorbei, kann sie allerdings wieder im selben Maß wie zuvor weiterwachsen. Sie erleidet dadurch keine bleibenden Schäden, solange die Trockenperioden nicht in übermäßigem Maße anhalten, denn eine Baumart der Steppen und Wüsten ist sie nicht. Bedingt durch ihre auffallend hohe Wurzelenergie ist sie dazu in der Lage auch besonders schwere Tonböden, wie es hier der Fall ist, zu erschließen und sich auf besonders schwierigen Standorten zu behaupten. Somit stellt sie in Hinblick auf den Walderhalt in Problemgebieten oder als ökologische Beimischung eine besonders interessante Wahl für die Zukunft dar.
In ihrer Wuchsleistung ist sie der Traubeneiche deutlich überlegen. Allerdings erreicht sie dabei nicht vergleichbare Holzqualitäten. Dies zeigt sich auch darin, dass sie in Italien, einem ihrer Herkunftsländer, in erster Linie in Nieder- und Mittelwäldern bewirtschaftet wird, das heißt, die Gewinnung von Energieholz steht dort oft im Vordergrund.
Die Zerreiche stellt als Baumart des Mittelmeerraumes eine interessante Ergänzung unseres Baumartenportfolios dar, welche auch unter mitteleuropäischen Bedingungen gute Wuchsergebnisse vorweisen kann. Allerdings ist sie nicht als Ersatz zur heimischen Trauben- oder Stieleiche zu sehen, denn die Baumarten unterscheiden sich doch deutlich voneinander.
Zukünftige Maßnahmen
Im weiteren Verlauf des Bestandeslebens wird die Zerreiche hier zunächst ihrem Dickenwachstum überlassen. Das heißt, nur absolut notwendige Entnahmen im bereits lichteren Nebenbestand zum weiteren Ausbau der Kronen. Zudem bietet es sich an, hier hinter Zaun einen neuen Nebenbestand einzubringen, da der momentane Nebenbestand bereits weitestgehend in den Kronenraum der Eichen eingedrungen ist. Besonders geeignet dafür wäre die Hainbuche, da diese gut mit den schweren Tonböden und der zu erwartenden Staunässe umgehen kann. Als stark durch Wildverbiss gefährdete Baumart benötigt sie jedoch einen Wildschutzzaun.
Anfahrt
Fahren Sie von Greding aus Richtung Westen, unter der Autobahnunterführung durch und den Berg hinauf der Serpentine folgend in Richtung Kraftsbuch. Etwa 500 Meter vor Kraftsbuch befindet sich rechter Hand (Norden) eine Parkmöglichkeit von welcher aus Sie der Straße folgend (Achtung gelegentlicher Verkehr) der Straße in Richtung Greding 200 Meter folgend und schließlich nach Süden in den Feldweg einbiegen. Wenn Sie diesem weitere 250 Meter folgen, finden sie zu Ihrer Rechten die Zerreichen-Fläche. Wahlweise können Sie auch 300 Meter vor Kraftsbuch nach Süden in den Forstweg einbiegen, das Auto am Rand parken (Durchfahrt ermöglichen) und dem Forstweg 300 Meter nach Süden folgen, dann dort links in Richtung Greding abbiegen und nach weiteren 100 Metern erreichen Sie die Zerreichen-Fläche.
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Forschungsergebnisse Zerreichen-Bestand Stadtwald Greding