Fachgerechter Umbau von angeschlagenem Schutzwald
Verbundprojekt "Trinkwasser & Klimawald" vorgestellt

Waldrand

In den Trinkwasserschutzgebieten bei Wassermungenau-Beerbach hat der Fokus auf vorbildliche Bewirtschaftung – auch über den gesetzlichen Rahmen hinaus – bereits Traditionscharakter: Schon seit über 25 Jahren beteiligen sich hier über 50 ansässige Landwirte an einer freiwilligen Kooperationsvereinbarung der Reckenberg-Gruppe zur Eingrenzung der Nitratbelastung auf das dortige Grundwasser.

Der langjährige Erfolg dieses Programmes ist unter anderem an der Mehrung von Blühwiesen zu erkennen, von welchen auch der örtliche "Wasserschutz-Honig" als eigenständige Marke stammt.

Nach ähnlichem Prinzip könnte es nun in den angrenzenden Waldgebieten weitergehen, denn auch hier kann viel für die Qualität unseres Trinkwassers getan werden! Doch diesmal bietet auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i.Bay. (AELF) seine Unterstützung an – im Rahmen eines möglichen Verbund- und Pilotprojektes „Trinkwasser & Klimawald“, welches sich das Ziel gesetzt hat, zusammen mit den Waldbesitzenden vor Ort den fachgerechten Umbau das angeschlagenen Schutzwaldes in die Hand zu nehmen. Begleitet wird das Projekt durch die Landesanstalt für Umwelt (LfU), welche dieses im Rahmen ihres eigenen Projektes „AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ“ in den Medien begleitet. Unterstützung und Ideen seitens der örtlichen Jägerschaft fließen in das Vorhaben mit ein!

Zukunftsfähige Wälder nötig

Wälder leisten unersetzliche Beiträge zur Gestaltung des Grundwasserhaushaltes. Dabei steht neben der Grundwasserbildung vor allem aber die Qualität dessen im Vordergrund, beeinflusst durch die Fähigkeit des Waldes, Schadstoffe zurückzuhalten bzw. in den Bäumen selbst zu binden. Damit dieser Beitrag weiterhin und uneingeschränkt gewährleistet werden kann sind intakte und zukunftsfähige Wälder erforderlich. Gerade in Schutzwäldern, welchen neben den üblichen Waldfunktionen wie Holznutzung, Lebensraum und Erholung eben besonders diese Funktion zukommt, muss ein besonderes Augenmerk auf die Instandhaltung gesetzt werden. Dementsprechend sind auch angepasste waldbauliche Vorgehensweisen erforderlich, um die bereits angeschlagenen Bestände behutsam anzupassen.
Um einen beispielhaften Eindruck von den Waldbeständen und den Möglichkeiten des Umbaus zu geben, fand in Folge am 05.04.25 ein gemeinsamer Waldbegang statt. Dabei wurden anwesenden Waldbesitzenden an vier Stationen die Thematiken Waldbau & Pflanzung, Kulturschutz, Baumartenwahl und zuletzt Naturverjüngung beispielhaft nähergebracht. Erste Einzelberatungen beginnen ab Mai dieses Jahres.