Das erste Semester der Landwirtschaftsschule in Roth half in der vergangenen Woche bei einer Streuobst-Pflanzaktion auf dem Zwiefelhof bei Roth. Über 50 Bäume, von Apfel bis Zwetschge, wurden an dem Tag fachmännisch gepflanzt.
Im Rahmen des Unterrichts im Fach Naturschutz und Landschaftspflege halfen die rund 20 Studierenden zusammen mit ihrer Lehrerin Elisabeth Remlein und Vertretern des Landschaftspflegeverbands den drei landwirtschaftlichen Betrieben des Zwiefelhofs bei der Pflanzung der Bäume. Zunächst wurde das richtige Zurückschneiden der Wurzeln und Triebe erläutert, bevor die Helfer selbst Hand anlegen durften. Die frisch geschnittenen Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschgensetzlinge wurden dann zu den Wiesen und Weiden gebracht, wo sie ihre Wurzeln schlagen dürfen. Mit Schaufel und Werkzeug bewaffnet, schufen die Studierenden den Bäumen schnell ein neues Zuhause im Erdreich.
Der Aktion ging einiges an Arbeit voraus. Nicole Menzel vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken hatte die beteiligten Landwirtinnen und Landwirte beraten, Pflanzvorschläge erarbeitet und das Vorhaben mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Auch die Antragstellung für die Fördergelder sowie die Bestellung und Organisation der Bäume und des Pflanzmaterials liefen über den Landschaftspflegeverband
Auf den Wiesen nahe des Rothsees gab es früher sehr viele Streuobstbäume. Nur wenige sind allerdings davon übriggeblieben. Das hängt auch damit zusammen, dass bis in die siebziger Jahre hinein Prämien für die Rodung von Hochstamm-Obstbäumen bezahlt wurden – heute undenkbar. Mit der Pflanzung konnte damit ein Biotopverbund geschaffen werden. Die ausgelichteten Reihen von Altbäumen wurden wieder aufgefüllt und auch eine Anbindung über die Weideflächen hinweg mit dem dahinter liegenden Wald hergestellt. Das fördert vor allem die Artenvielfalt – eine wichtige Lektion für die jungen Landwirte und Landwirtinnen.
Aber auch für die Bewirtschafter und Bewohner des Zwiefelhofs hat dies Vorteile – bald schon können sie wieder eigenes Obst ernten – zudem wird die Pflanzung vom Bayerischen Umweltministerium im Rahmen des Streuobstpaktes zu 90 Prozent gefördert. Interessierte Landwirte, aber auch Privatleute können sich für Beratung und Antragstellung an den Landschaftspflegeverband Mittelfranken wenden, der hierbei gerne mit Fachwissen unterstützt.
Landschaftspflegeverband Mittelfranken